Gewalt gegen Frauen ist kein Tabuthema mehr. Seit Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetztes 2001 ist sie als Straftat definiert und von der Polizei und den Gerichten als solche verfolgt. Dennoch sind die eigenen vier Wände für viele Frauen und Kinder kein Ort der Geborgenheit und Sicherheit, sondern der Ort, an dem sie Demütigungen und lebensgefährliche Bedrohungen erleben.
Seit 2004 gibt es die berlinweite Öffentlichkeitskampagne anlässlich des Internationalen Aktionstages „NEIN zu Gewalt an Frauen“ am 25. November. Berliner Unternehmen haben durch ihre Unterstützung mit dazu beigetragen, dass es eine gewachsene Sensibilität und Aufgeschlossenheit für das Thema der häuslichen Gewalt bei der Berliner Bevölkerung gibt. Nach dem grausamen Mord an Semanur Subay in Kreuzberg im Juni 2012 fragen sich viele, was kann getan werden, dass die Beratungs- und Hilfsangebote auch alle Frauen erreichen. Das zeigt, dass die Öffentlichkeitskampagne aktueller denn je ist!
Auch in diesem Jahr sind zahlreiche Berliner Unternehmen wieder mit dabei.
Mit dem Aufdruck „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ ist die Kaiser’s Tengelmann AG mit den BackStop Filialen, langjähriger Partner der Kampagne, mit 500.000 Bäckertüten dabei.
Mit dem Slogan „Für ein Zuhause ohne Gewalt“ auf Stoffbeuteln, Pflegelippenstifte, Brotboxen, Duftkerzen, Handwärmern, Kugelschreiber, Notizhüllen, Fahrradschutzhüllen, Haftnotizböcke, Kalender engagieren sich die Berliner Stadtreinigung (BSR), die STADT und LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH, die Vineta 98 Wohnungsgenossenschaft eG, die Wohnungsbaugenossenschaft Treptow-Nord eG, die gemeinnützige wohnungsgenossenschaft neukölln eG und die Tischlerei A. Gegusch & Sohn GmbH gegen häusliche Gewalt.
Mit dem arabischen Slogan auf Tüten „العنف شتات الأسرة و دمار المجتمع – häusliche Gewalt zerstört die Familie und die Gesellschaft“ engagiert sich die EJF gAG mit dem Deutsch-Arabischen Zentrum.
Das „Berliner Fenster“, die Werbeplattform in der U-Bahn, bewirbt die Kampagne öffentlichkeitswirksam.
In ganz Berlin wird es rund um den 25. November zahlreiche Veranstaltungen zum Thema geben.
An Rathäusern werden Fahnen „NEIN zu Gewalt an Frauen – Frei leben ohne Gewalt“ gehisst. Die Fahnen wurden im Auftrag von TERRE DES FEMMES, einer Organisation, die sich international für die Menschenrechte von Frauen einsetzt, extra für diesen Aktionstag entworfen.
Initiatorinnen der Kampagne sind die Landesarbeitsgemeinschaft der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Berliner Bezirke und die Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen.