Das Robert Koch-Institut untersucht in einer bundesweiten umfassenden Studie die gesundheitliche Situation der erwachsenen Bevölkerung. Die letzte Studie diese Art war der Bundes-Gesundheitssurvey von 1998. In der aktuellen Studie mit dem Titel „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) werden zwischen November 2008 und Ende 2011 insgesamt 7.500 Erwachsene in 180 Orten befragt und körperlich untersucht. Vom 15. bis zum 19. März 2011 kommt das RKI-Team nach Marzahn-Hellersdorf. Die Teilnehmer/innen wurden über ein statistisches Zufallsverfahren ausgewählt und bekommen in Kürze eine Einladung ins Studienzentrum. Jede/r Studienteilnehmer/in „vertritt“ etwa 9.500 Erwachsene aus Berlin. Es ist der sechste von insgesamt acht Besuchen des RKI-Teams in Berlin innerhalb der drei Studienjahre.
Ziel der Studie sind neue Daten zum Gesundheitszustand, zu gesundheitlichen Risiken, zum Gesundheitsverhalten und zum persönlichen Lebensumfeld der in Deutschland lebenden Erwachsenen im Alter von 18 bis über 80 Jahren. Außerdem interessieren sich die RKI-Wissenschaftler dafür, in welchem Maße Angebote zur Vorsorge und Früherkennung sowie der medizinischen Versorgung angenommen werden. Ein wichtiger Schwerpunkt ist auch die Gesundheit der älteren Bevölkerung. Daher werden auch wieder ältere Menschen ausdrücklich eingeladen.
Im Untersuchungszentrum werden die Teilnehmer/innen gebeten, einen Fragebogen zu
gesundheitsrelevanten Themen auszufüllen und an einem Interview zur Medikamenteneinnahme teilzunehmen. Der Arzt fragt sie, ob und welche Krankheiten und
gesundheitlichen Probleme sie bisher hatten oder gegenwärtig haben. Hinzu kommen
verschiedene körperliche Untersuchungen: Das RKI-Team ermittelt die Körpergröße und wiegt den Studienteilnehmer, misst Blutdruck und Puls und erfasst die Schilddrüsengröße mit einer Sonographie. Bei Personen unter 65 Jahren wird das Programm durch einen Belastungstest mit einem Fahrradergometer ergänzt. Personen ab 65 Jahre absolvieren verschiedene kurze Tests zur körperlichen Kraft und Beweglichkeit, unter anderem einen Greifkrafttest. Zusätzlich werden alle Teilnehmer/innen um eine freiwillige Blut- und Urinprobe gebeten. Die Laborwerte geben z.B. Auskunft über die Nährstoffversorgung und allergische Sensibilisierungen sowie über Risikofaktoren für Herz-/Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes).
Der Vorteil für die Teilnehmer/innen ist, dass sie kostenlos einen Überblick über ihren Ge-
sundheitszustand erhalten. Einige Befunde werden ihnen bereits am Ende des Unter-
suchungstermins mitgeteilt, andere folgen nach sorgfältiger Analyse etwa sechs Wo-
chen später mit einer Erläuterung für Teilnehmer und Hausarzt.
Um Aussagen über die gesundheitliche Entwicklung im Lebensverlauf sowie ursächliche Zusammenhänge (von beispielsweise Gesundheitsverhalten und Gesundheitszustand) zu ermöglichen, werden die Teilnehmer/innen des Bundes-Gesundheitssurveys von 1998 erneut eingeladen. Zusätzlich wird die Stichprobe aufgestockt. Zu den 120 Studienorten von 1998 – zu denen Berlin damals schon gehört hat – kommen 60 neue hinzu. „Die Daten werden für die Entwicklung gezielter Vorsorgemaßnahmen und gesundheitspolitische Entscheidungen genutzt“, sagt Bärbel-Maria Kurth, Studienleiterin und im Robert Koch-Institut und Leiterin der Abteilung Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung. Weitere Informationen: www.rki.de/degs .
Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit
Ansprechpartner DEGS
Dr. Anke-Christine Saß