LoGo! Europe: Nora Zander berichtet aus Wien

Im Jugendamt des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf ist Frau Zander als Gruppenleitung des Familienservicebüros tätig und darüber hinaus in der Funktion der Sprecherin der AG Öffentlichkeitsarbeit der Berliner Jugendämter. Im September 2024 hospitiert sie für 3 1/2 Wochen in der Wiener Kinder- und Jugendhilfe Magistratsabteilung 11 (MA 11), Abteilung Organisationsentwicklung und Qualitätssicherung (QSO), Referat Soziale Arbeit, um mehr über die dortige Herangehensweise an diese Themen zu erfahren. Hier ihr Bericht:

1. Woche: "Die Jugendhilfe leistet einen Beitrag zur lebenswerten Stadt." (Mitarbeiter der Stabstelle Qualitätssicherung und Organisationsentwicklung – QSO)

Meine Anreise erfolgte nach einem halben Arbeitstag und einer fast achtstündigen Zugfahrt ohne Verspätung spät am Dienstagabend.
Das Wetter für diese Woche ist hochsommerlich mit bis zu 34 Grad angekündigt, was einen guten Start in der österreichischen Landeshauptstadt verspricht.

Eingang zur MA 11

Bereits einen Tag nach meiner Anreise wurde ich durch Herrn Dr. Wimmer (Magistratsdirektion, Referent Gruppe Personalorganisation und -entwicklung) im Haus des Personals im 1. Bezirk begrüßt und konnte danach meine Hospitation in der Magistratsabteilung 11 im 3. Bezirk in der Rüdengasse 11 beginnen.
Nach einer Vorstellungsrunde durch die Dienststelle und die verschiedenen Fachbereiche mit der Leitung des Referates Soziale Arbeit, die für die kommenden Wochen meine erste Ansprechpartnerin sein wird, erfolgt ein kurzes Willkommensgespräch mit der Leitung der Abteilung Qualitätssicherung und Organisationsentwicklung (QSO).

Die Kolleginnen und Kollegen der MA 11 begrüßen mich herzlich und im Gespräch mit der Leitung des Referates Soziale Arbeit erfahre ich die geplanten Termine für die kommenden drei Wochen, an denen ich teilnehmen werde.

Die Dienststelle ist mit ausreichend Arbeitsplätzen in großen Büroräumen und mit voll eingerichteten Küchen, in denen sich der Arbeitstag gut mit einer Tasse Kaffee oder Tee beginnen lässt, ausgestattet.
Ich bekomme für die Zeit des Aufenthalts einen eigenen Schreibtisch, auf dem bereits interessante Jahresberichte und Broschüren für mich bereit gelegt wurden. Das Büro teile ich mir mit zwei Mitarbeitenden des Referats Soziale Arbeit.
Der erste Eindruck ist durchweg positiv auch die sehr kollegiale, freundliche Atmosphäre verspricht einen angenehmen Aufenthalt.

Der erste Termin erfolgt gleich am Mittag im Anschluss der Willkommensgespräche. Mit dem Referat Beschwerdemanagement, Forschung und Entwicklung wird über die Möglichkeit einer Evaluierung eines durch die Stadt Wien geförderten Wohnprojektes für hochbelastete Familien hinsichtlich der Zielsetzung und Fragestellungen gesprochen.
Auslöser für die geplante Evaluierung sind kindeswohlgefährdende Aspekte im Betreuungskontext einer Familie, die außerhalb des Wohnprojektes aufgetreten sind, sowie die Überprüfung von Qualitätsstandards in der Zusammenarbeit zwischen Jugendamt und freien Trägern der Jugendhilfe im Kinderschutz.

Bereits in diesem ersten Termin wird deutlich, wie gut das Jugendamt der Stadt Wien mit eigenen Fachbereichen und Schwerpunkten ausgestattet ist und welche Möglichkeiten sich daraus für die kommunale Jugendhilfe ergeben. Dieser Eindruck wird sich auch in den kommenden zwei Tagen der ersten Woche bestätigen.

Der zweite Tag beginnt mit einem Besuch bei dem Projekt “Mama-Baby Sozialraum (MaBa)”, einem Schutzraum nur für Frauen sowie der gegenüberliegenden Frauenberatung Wien für Grundversorgte und für Schutzberechtigte, welche auch die Sozialmedizinische Beratungsstelle für schutzbedürftige Frauen enthält.
Der Termin findet gemeinsam mit einem von zwei Mitarbeitenden der Kompetenzstelle Kinderschutz Elementarpädagogik des Jugendamtes statt.
Inhaltlich geht es um eine zukünftige Zusammenarbeit. Die Mitarbeiterinnen beider Einrichtungen haben Einblick in die Themen von Frauen und ihren Familien mit Fluchterfahrung. Die Nutzerinnen berichten in Beratungsgesprächen wiederholt von Gewalt in der Privatsphäre (in Berlin als “Häusliche Gewalt” bekannt), Erziehungsschwierigkeiten sowie ungesicherter Aufenthalts- und Existenzsicherung.
Der Fokus liegt in der Arbeit auf die Nutzerinnen. Der Blick des Jugendamtes hingegen liegt bei den Kindern. Hier werden erste Unterschiede in der fachlichen Einschätzung bei kindeswohlgefährdenden Aspekten deutlich, die in der zukünftigen Zusammenarbeit berücksichtigt werden sollen.
Beide Angebote arbeiten mit den Frauen in vertrauensvoller Atmosphäre an Fragen der Integration hinsichtlich der Werte und gesetzlichen Grundlagen in Österreich (u. a. gewaltfreies Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in ihren Herkunftsfamilien).
Die Mitarbeiterinnen zeigen sich an Schulungen zum Thema Kinderschutzkonzepte durch das Jugendamt interessiert, da das Thema Kinderschutz immer wieder eine Rolle in der Beratungsarbeit mit den Frauen spielt.
Darüber hinaus könnte auch eine Sprechstunde durch eine Regionalstelle des Jugendamtes in einer der beiden Einrichtungen angeboten werden, um Angebote und Leistungen der kommunalen Jugendhilfe sichtbarer zu machen, Zugänge zu erleichtern sowie Sorgen gegenüber dem Jugendamt abzubauen.
Ich erhalte das Angebot, für die Zeit meines Aufenthaltes in der Beratungsstelle zu hospitieren. Aufgrund meines sehr vollen Terminkalenders bedanke ich mich für die Einladung, werde diese aber aller Voraussicht nach nicht annehmen können.
Der Termin endet mit der Vereinbarung, weitere Termine folgen zu lassen, um eine zukünftige Zusammenarbeit weiter zu fördern.
Im Anschluss an den Termin besteht die Gelegenheit, mit dem Kollegen der Kompetenzstelle Kinderschutz Elementarpädagogik, der auch die Stabsstelle Extremismusprävention des Jugendamtes inne hat, das Gespräch zu reflektieren und darüber hinaus über präventive Maßnahmen gegen die Radikalisierung von Kindern und Jugendlichen zu sprechen.
Ein Bezugspunkt in dem Austausch sind die im August 2024 abgesagten Konzerte der Sängerin Taylor Swift aufgrund geplanter Terroranschläge und mögliche Gründe für eine Radikalisierung und präventive Angebote der kommunalen Jugendhilfe.

  • Frauenberatung Wien
  • Frauenberatung Wien
  • Frauenberatung Wien
  • Frauenberatung Wien

Am dritten und letzten Tag der ersten Woche habe ich die Gelegenheit zu einem ausführlichen Gespräch mit dem Referat Vertretung im Asylverfahren für minderjährig unbegleitete Geflüchtete.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in Gesprächen mit Kindern und Jugendlichen, die nach ihrer Ankunft in Österreich einen Antrag auf Asyl gestellt haben. In den Einzelgesprächen werden die Gründe für die Flucht sowie Angaben zu der Person festgestellt und in Stellungnahmen dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weitergeleitet, die für die Asylverfahren zuständig sind.
Die Altersspanne der jungen Menschen, die einen Asylantrag stellen, erstreckt sich von 7 bis 18 Jahren. Seit 2020 hat die Zahl der unter 14-Jährigen im Asylverfahren stetig zugenommen, welche nach ihrer Ankunft aufgrund des jungen Alters in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe untergebracht werden.

Das Jugendamt der Stadt Wien hat dafür ca. 1.200 Betreuungsplätze in Wohngemeinschaften (WG) zur Verfügung, in denen pro WG acht Kinder wohnen und betreut werden.
Junge Menschen über 14 Jahren werden hingegen in Wohngemeinschaften des Fonds Soziales Wien mit 15 Betreuungsplätzen untergebracht und begleitet.
Interessant sind die Gründe für die alleinige Flucht von Minderjährigen, die durch das Referat erfasst werden. Meist handelt es sich um die Kinder der Familie, die augenscheinlich eine hohe Resilienz besitzen und ein bestimmtes Lebensalter erreicht haben. Meist handelt es sich um Jungen. Das Lebensalter spielt in den Asylverfahren eine wesentliche Rolle hinsichtlich der Bearbeitungszeiten und den zu berücksichtigenden Fristen für den Familiennachzug (in Österreich 3 Jahre ab Bescheid).
Für viele dieser Kinder und Jugendlichen beginnt auch nach der Ankunft in Österreich eine herausfordernde Zeit, da sie auf für sie bisher unbekannte kulturelle Werte und gesellschaftliche Regeln treffen und zudem oft ein niedriges Bildungsniveau aufweisen.
Dies führt in einigen Fällen zur Überforderung und kann Perspektivlosigkeit zur Folge haben, die durch eine Sehnsucht nach der Herkunftsfamilie und den bestehenden Druck, die Familie nachholen zu müssen, oft verstärkt wird. Delinquentes Verhalten kann ein Ergebnis dessen sein.
Innerhalb des Referates wird auch die Frage diskutiert, ob die Entscheidung von Eltern, ein minderjähriges Kind unbegleitet auf eine Fluchtroute nach Österreich zu schicken, bereits eine Kindeswohlgefährdung darstellt und hierfür entsprechende Verfahren durch eine Regionalstelle des Jugendamtes einzuleiten wären.

An allen drei Tagen hatte ich die Gelegenheit, mit Kolleginnen und Kollegen der MA 11 gemeinsam die Mittagspause zu verbringen; generell findet in der Dienststelle häufig Austausch und Begegnung statt. Ich fühle mich sehr gut ins Kollegium aufgenommen und erhalte in den Gesprächen jede Menge Tipps und Empfehlungen für meine Zeit in Wien.
Es wird mir auch mit Kaffeekapseln und Tee ausgeholfen und eine Kollegin bietet mir für die kommenden drei Wochen sogar eines ihrer Fahrräder zur Nutzung an.

Der letzte Termin am Freitag findet mit der Leitung der Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit und Servicestelle des Jugendamtes statt. Es erfolgt meinerseits eine kurze Vorstellung der Aufgaben und aktuellen Vorhaben der AG Öffentlichkeitsarbeit der Berliner Jugendämter, deren Sprecherin ich bin. Unter anderem habe ich so die Gelegenheit, die öffentlichkeitswirksame Kampagne für die Berliner Familienservicebüros aus dem Herbst 2023, die durch die AG Öffentlichkeitsarbeit entwickelt wurde, in Form von Flyern/Plakaten und einer Power-Point-Präsentation über die Kampagnen-Maßnahmen darzustellen.
Im Gegenzug erhalte ich einen Überblick über die Materialien der Öffentlichkeitsarbeit des Jugendamtes Wien und Informationen zur Entstehung des Branding der Stadt Wien.

  • Plakat der Öffentlichkeitsarbeit
  • Plakat der Öffentlichkeitsarbeit
  • Plakat der Öffentlichkeitsarbeit
  • Flyer der Öffentlichkeitsarbeit

Darüber hinaus wurden für die Gewinnung von Fachkräften zwei Imagefilme gedreht, die auf der Internetseite der Stadt Wien sowie auf Jobmessen und anderen Veranstaltungen gezeigt werden. In einem Imagefilm werden zwei Mitarbeitende der größten Kinderschutzorganisation Österreichs zu ihrer Arbeit befragt, im zweiten wird eine Fachkraft aus einer Regionalstelle des Jugendamtes bei ihrer Arbeit begleitet. Die Filme wirken überzeugend und sind mit wenig Aufwand gedreht. Für einen dritten kurzen Imagefilm wurde mehr Aufwand betrieben und ein ganzer Drehtag mit einem professionellen Filmteam (von der Maske bis zur Kameraführung) engagiert.
Zum Abschluss des Gespräches wird die Möglichkeit einer Hospitation in der Servicestelle des Jugendamtes besprochen und ein Termin für die kommende Woche festgelegt. Die Servicestelle gehört zur Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit.

Die erste halbe Woche verging schnell und bot viele neue Eindrücke einer fremden Stadt mit bisher unbekannten Verwaltungsstrukturen. Die Herausforderungen der kommunalen Jugendhilfe scheinen in Wien und Berlin ähnlich gelagert, die Strukturen und Schwerpunktsetzungen zeigen jedoch starke Unterschiede auf.
Ich freue mich auf die nächsten drei Wochen und die Möglichkeit, vertiefende Einblicke zu erhalten sowie auf den weiteren Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen in der Wiener kommunalen Jugendhilfe.

2. Woche: "Was möchte der Bürger? Was möchte der Mensch?" (Mitarbeiterin der Servicestelle)

Die zweite Woche in Wien beginnt nach einem erholsamen sonnigen Wochenende und mit abgekühlten milden sommerlichen Temperaturen.

Nach den ersten drei sehr ereignisreichen Tagen bekomme ich Gelegenheit, an einem Austausch des Referats Soziale Arbeit zu Kompetenzprofilen für die einzelnen Fachbereiche der MA 11 (vom Familienzentrum über das Schulkooperationsteam bis zur Regionalstelle und Krisenzentrum), die derzeit erstellt werden, teilzunehmen.
Die Aufgaben und Anforderungen der einzelnen Fachbereiche sollen mit Grundkompetenzen, persönlichen sowie fachlichen Kompetenzen beschrieben werden. Die Kompetenzprofile sollen zukünftig Berücksichtigung bei der Eingruppierung von neuen Mitarbeitenden finden und als Maßnahmen im Sinne der Fachkräftebindung dienen, damit die Einschulung (Einarbeitung) neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr regulär ausschließlich über die Regionalstellen erfolgen muss, sondern direkt über den jeweiligen Arbeitsbereich (z. B. Familienzentrum oder Schulkooperationsteam etc.) stattfinden kann.
Hintergrund ist der Fachkräftemangel und das damit fehlende Personal für die erforderlichen Einschulungen in den Regionalstellen sowie ein Anstieg in der Fallbearbeitung, deren Inhalte zunehmend komplexer werden.
Ich erhalte die Gelegenheit, mir die einzelnen Profile durchzulesen und Rückmeldungen hinsichtlich möglicher Ergänzungen zu geben, die mir ggf. noch einfallen.
Beim Lesen merke ich schnell, dass ich für eine Einschätzung mehr Einblick in die einzelnen Fachbereiche benötige. In der dritten Woche ist die Hospitation in einer Regionalstelle für mich geplant, so dass ich dann möglicherweise eine bessere Rückmeldung zu den Kompetenzprofilen geben kann.

Im Anschluss zu diesem Termin findet ein Austausch verschiedener Fachkräfte der MA 11 für den im November geplanten Fachtag “‘Will ich oder muss ich?’ – Kindeswohl UND Kindeswille im Kinderschutz – zwischen Partizipation und Schutzbedürftigkeit” statt.
Der Fachtag wird für den Vormittag als Hybrid-Veranstaltung geplant, so dass eine Teilnahme meinerseits von Berlin aus möglich wäre.
Interessant finde ich die Auseinandersetzung mit dem Thema des Kindeswohls und des Kindeswillens bei der Abklärung einer Kindeswohlgefährdung und möglicher zu treffender Schutzmaßnahmen und deren Wirkung.

Nach einem gemeinsamen Mittagsessen fahre ich am frühen Nachmittag zur Rathausbesichtigung, die im Vorfeld für alle “LoGo! Europe”-Teilnehmenden organisiert wurde. Es besteht vorab die Gelegenheit, untereinander die ersten Eindrücke und Erfahrungen in den unterschiedlichen Magistratsabteilungen zu teilen.
Im Rahmen der Besichtigung erfahren wir viel über die Stadtgeschichte. Das Rathausgebäude besticht durch seine Größe und viele Elemente und Details. Auf der Spitze des 98 m hohen Hauptturms steht z. B. der Rathausmann, eine 5,4 m hohe, aus Kupfer getriebene Gestalt in Form eines Standartenträgers, die sich bei Wind leicht zur Seite neigt. Das Rathaus zählt damit zu den höchsten Bauwerken Wiens.

Der Festsaal des Rathauses mit Blick auf die Ringstraße, das jenseits des Rathausplatzes gelegene Burgtheater und die Innere Stadt ist einer der größten Säle der Stadt. An Säulen befinden sich Statuen von Persönlichkeiten aus der Geschichte der Stadt. Hier finden u. a. Benefiz-Veranstaltungen, aber auch Ferienprogramme für Wiener Schülerinnen und Schüler statt.
Nach Ende der Besichtigung einigt sich die “LoGo! Europe”-Gruppe auf ein gemeinsames Abschlussessen in der letzten September-Woche.

Der nächste Tag beginnt für mich mit einem Kennenlernen der Kolleginnen und Kollegen der Servicestelle des Jugendamtes, die der Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit strukturell zugeordnet und mit einem Teil ihrer Aufgaben vergleichbar mit den Familienservicebüros in Berlin ist.
Die Servicestelle dient den Wiener Bürgerinnen und Bürgern als Wegweiser durch das umfassende Angebot der Wiener Kinder- und Jugendhilfe (WKJH) und ihrer Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner.
Zu den Aufgabenbereichen zählen eine niedrigschwellige allgemeine Auskunfts-, Beratungs- und Informationstätigkeit bei u. a. finanziellen und familiengerichtlichen Angelegenheiten oder familiären Krisensituationen sowie das Beschwerdemanagement und die “Stressbox” – Erziehungsberatung per E-Mail.
Die Anfragen erfolgen telefonisch von Montag bis Freitag von 8:00 bis 15:30 Uhr und rund um die Uhr per E-Mail. Die Anfragen per E-Mail werden spätestens am nächsten Werktag beantwortet. Zurzeit erreichen die Servicestelle 100 Anrufe pro Tag. Ein digitales System zählt jede Anfrage und dient der Servicestelle als Statistik.
Darüber hinaus bietet die Servicestelle auch Beratung und Vermittlung für andere Fachbereiche und Institutionen an (Einrichtungen freier Träger der Jugendhilfe, Polizei, Krankenhäuser).
Eine weitere Aufgabe ist die Organisation und Gestaltung von Veranstaltungen für die MA 11 sowie die Herstellung von Informationsmaterial und Bereitstellung von Veranstaltungszubehör. Sie dient auch als zentrale Ansprechstelle im Rahmen von Image- und Informationskampagnen der WKJH.
Es wird deutlich, warum die Servicestelle der Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit strukturell zugeordnet ist. Ein Ziel ist u. a., den Bürgerinnen und Bürgern einen guten Kontakt zur Wiener Kinder- und Jugendhilfe zu ermöglichen, die sich manchmal in einem emotionalisierten Zustand befinden und Orientierung benötigen.
Im Vergleich zu den Regionalstellen hat die Servicestelle keine Fallbestände, führt keine Hausbesuche durch und arbeitet nicht im Kinderschutz, dadurch bleibt ausreichend Zeit für Beratung. Die Servicestelle macht dabei die Erfahrung, dass die Bürgerinnen und Bürger oft nicht wissen, was sie wollen und welche Unterstützung sie benötigen. Sie erhalten Auskunft über die Angebote und Leitungen sowie erforderliche nächste Schritte im Unterstützung- und Hilfekontext, sofern ein weiterführender Beratungsbedarf besteht.
Die zentrale Frage der Arbeit in der Servicestelle lautet: Was braucht der Bürger/die Bürgerin, bzw. was braucht der Mensch, der sich in der Servicestelle meldet?
Dabei wird unter Berücksichtigung von Qualitätsstandards der MA 11 auf einen einheitlichen Sprachgebrauch geachtet, der nach außen kommuniziert wird.
Ein wesentlicher Unterschied der Servicestelle zu den Berliner Familienservicebüros besteht darin, dass keine persönlichen Beratungsgespräche vor Ort angeboten werden. Diese finden in den Familienzentren der Regionalstellen statt. Der Besuch eines Familienzentrums ist für die kommenden Wochen geplant.

  • Austausch ÖA I
  • Austausch ÖA II

Am Nachmittag nehme ich an einem Treffen der Koordinationsstelle Wohnungssicherung teil. Organisiert wird das Treffen seit 2012 durch die Wiener Wohnen unter Beteiligung verschiedener Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner.
Es werden aktuelle Fälle von drohender Wohnungslosigkeit besprochen. Dabei handelt es sich um Mieterinnen und Mieter, die wegen unleidlichem Verhalten der Wohnungsverlust droht. Dabei kann es sich um Menschen mit psychiatrischen Krankheitsbildern handeln sowie um Menschen, die durch eine Suchterkrankung oder körperliche Behinderung in der eigenständigen Lebensführung beeinträchtigt sind.
Das monatlich stattfindende Treffen dient der Fallbesprechung hinsichtlich möglicher Unterstützungs- und Hilfemaßnahmen sowie der besseren Kommunikation der einzelnen Fachstellen untereinander.
Mich interessieren vor allem die Gründe für das unleidliche Verhalten und welchen Zweck dieses Verhalten für die betroffenen Menschen erfüllt.
Was passiert, wenn Hilfsangebote abgelehnt werden?
Wenn ein Wohnungswechsel erfolgt, bleibt das problematische Verhalten bestehen: Wie wird mit den Betroffenen weitergearbeitet? Wie werden diese in der Wohnungsführung sowie bei der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und im sozialen Miteinander unterstützt?

Für Mittwoch sind die Kolleginnen aus dem Referat Soziale Arbeit zur Eröffnung des Gewaltschutzzentrums Wien eingeladen. Vorausschauend und dankenswerterweise wurde ich von den Kolleginnen mit angemeldet. Über diese Möglichkeit freue ich mich, da ich so einen Einblick in die Gewaltschutzprävention der Stadt erhalte. Das Zentrum ist in den vergangenen Jahren personell und an Aufgaben gewachsen, so dass neue Räumlichkeiten an einem zentralen Standort erforderlich wurden. Das Gewaltschutzzentrum Wien ist eine gesetzlich anerkannte Opferschutzeinrichtung. Im Jahr 2023 wurden 6.708 Personen unterstützt, davon 5.692 Erwachsene und 1.016 Kinder und Jugendliche. Diese Zahlen bilden nicht die tatsächliche Zahl von Menschen mit Gewalterfahrungen ab, da es sich weiterhin um ein Tabuthema handelt oder in manchen Familien als aushaltbare Umgangsform akzeptiert wird.
Das Gewaltschutzzentrum bietet Broschüren in unterschiedliche Sprachen sowie in Leichter Sprache für Betroffene an. Darin wird erklärt, wie Gewalt definiert wird und welche Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Gewaltformen und Stalking bestehen.
Ein weiterer Begriff begegnet mir für das, was wir in Deutschland als Häusliche Gewalt bezeichnen. Das Gewaltschutzzentrum spricht von “Gewalt im sozialen Nahraum”. In der WKJH wird von “Gewalt in der Privatsphäre” gesprochen. Unter diesen Begriffen ist die Gewalt zu verstehen, die zuhause, durch Familienmitglieder oder im Bekanntenkreis erlitten wird.

  • Eröffnung Gewaltschutzzentrum Roll-up
  • Eröffnung Gewaltschutzzentrum Materialien

Am Nachmittag steht die Teilnahme an der AG Verschleppung und Zwangsverheiratung auf dem Programm. Der Termin findet in den Räumen der Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft statt. Inhaltlich geht es um den Austausch zu aktuellen Entwicklungen zu diesen beiden wichtigen Themen, die vor allem am Lern- und Lebensort Schule sowie in der Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe bekannt sind.
Der Verein “Orientexpress” bietet u. a. Workshops für Schulen zu diesen Themen an und unterbreitet in der AG das Angebot, diese auch auf andere Fachbereiche auszuweiten, sofern Interesse besteht. Die ebenfalls in der Runde anwesende Magistratsabteilung für Jugendarbeit (MA 13) meldet diesbezüglich Bedarf an. Das Thema der Zwangsverheiratung tritt selten in der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung auf.

Der Verein hat darüber hinaus ein neues digitales Schulungsangebot mit mehreren Modulen entwickelt, um die Sensibilisierung zentraler Berufsgruppen voranzutreiben und die Anzahl von gemeldeten Fällen zu erhöhen.

Für die letzten beiden Tage der Woche ist meine Teilnahme an den Willkommenstagen für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Kinder- und Jugendhilfe geplant.
Im Rahmen der Willkommenstage werden alle Fachbereiche der Magistratsabteilung 11 vorgestellt – beginnend mit einer Begrüßung durch den Abteilungsleiter und der Vorstellung der Stabstelle Qualitätssicherung und Organisationsentwicklung (QSO) und der dazugehörigen einzelnen Referate durch die jeweiligen Leitungskräfte. Die QSO unterstützt durch die Weiterentwicklung regionaler fachlicher Qualitätsstandards und ist für die überregionale Ressourcensteuerung zuständig. Sie ist in ihren Aufgaben vergleichbar mit der Fachsteuerung des Jugendamtes Charlottenburg-Wilmersdorf.
Während der einzelnen Vorträge erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen und “Gerüchte”, die sie gehört haben, aufzuschreiben und welche im Laufe der zwei Tage von den jeweiligen Fachbereichen beantwortet werden sollen.

Die Werte der Stadt Wien in Bezug auf Compliance/Antikorruption werden vorgestellt. Die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten u. a. Auskunft darüber, wie der Umgang mit Geschenken ab einem gewissen Betrag im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit zu handhaben ist. Im zweiten Teil stellen sich die Gruppen Recht und Finanzen sowie die Personalvertretung und die Betriebliche Sozialarbeit vor, welche nicht durch einen externen Anbieter erfolgt, wie es oft in den Berliner Bezirksämtern der Fall ist.

Am Nachmittag nehme ich an einem zweiten Treffen mit der Leitung der Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit teil. Wir setzen unseren Austausch zu den vergangenen und aktuellen Kampagnen und Veranstaltungen der AG Öffentlichkeitsarbeit der Berliner Jugendämter fort und vereinbaren, dass wir uns auch in Zukunft über neue Vorhaben in Kenntnis setzen.

Der zweite Tag der Willkommenstage beginnt mit der Vorstellung der Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit und der Servicestelle. Es wird deutlich, welche Bedeutung eine gute Öffentlichkeitsarbeit auf die Außenwirkung des Jugendamtes hat, z. B. bei Presseanfragen zu tragischen Fallverläufen.
Die weiteren Fachbereiche Psychologischer Dienst, Inklusion sowie Verselbstständigung und Pflegekinderwesen folgen danach mit Kurzvorstellungen.

Nach der Mittagspause stellen sich die Einrichtungen der sechs Regionen der MA 11 vor. Aus jeder Fachstelle ist eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter vertreten.
In jeder Region arbeiten 220 Fachkräfte in den drei Kernbereichen Rechtsvertretung, Soziale Arbeit und Sozialpädagogik. Im Fokus der WKJH steht der gesetzliche Auftrag, Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern und zu schützen, wenn sie in ihrer Entwicklung gefährdet sind sowie Eltern bei ihrer Aufgabe der Kindererziehung unterstützend zu beraten.
Die Vorstellung beginnt mit den Familienzentren, die mit multiprofessionellen Teams im Sinne der “Frühen Hilfen” den Familien unterstützend und beratend zur Verfügung stehen.
Danach folgt die Vorstellung der Arbeit der Schulkooperationsteams, die ebenfalls in jeder Region vertreten sind, ein Unterstützungssystem an der Schnittstelle Schule und Jugendhilfe für Lehrkräfte und Familien. Bei beiden Leistungen handelt es sich um freiwillige Angebote.
Im Anschluss folgt die Vorstellung der Regionalstellen der WKJH. Die Fachkräfte bieten Beratung, Hilfestellung und Vermittlung von Ressourcen in verschiedenen Familienfragen, bei Erziehungsproblemen und in wirtschaftlichen Notsituationen an.
Darüber hinaus sind Hilfsangebote in Krisensituationen und Sofortmaßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen – bei akuter Gefährdung – im Rahmen des gesetzlichen Wächteramtes zu gewährleisten.
Ist eine Inobhutnahme oder stationäre Unterbringung von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen dem 3. bis 15. Lebensjahr erforderlich, werden diese in einem der 12 regionalen Krisenzentren in der Nähe des Wohnortes untergebracht. Für Jugendliche ab dem 15. bis 18. Lebensjahr sind überregionale Krisenzentren zuständig. Babys und Kleinkinder bis zum 3. Lebensjahr werden hingegen in Krisenpflegefamilien versorgt.

Zum Abschluss werden noch die regionalen Wohngemeinschaften und die Rechtsvertretung, die in jeder Region vertreten ist, vorgestellt.

  • Willkommenstage I
  • Willkommenstage II
  • Willkommenstage III
  • Willkommenstage IV

Hinsichtlich der zu beantwortenden Fragen der Teilnehmenden an den Willkommenstagen wird für mich deutlich, dass auch hier die Sorgen um die große Verantwortung, die mit dem Arbeitsauftrag der Kinder- und Jugendhilfe einhergeht, ein wichtiges Thema ist. Darüber hinaus werden Fragen zu der personellen Ausstattung, dem Fachkräftemangel und den erforderlichen Maßnahmen zur Personalgewinnung und -bindung gestellt.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die Leitungs- und Fachkräfte der WKJH während der Willkommenstage sehr wertschätzend und bestärkend auf die Fragen der Teilnehmenden eingehen und deren bedeutsame Arbeit anerkennen. Hilfreich sind dabei sicherlich auch die eigenen Erfahrungsberichte aus der langjährigen Tätigkeit in der WKJH.

Die zweite Wien-Woche endet mit Unwettervorhersagen und zu erwartenden Überschwemmungen bei niedrigen Temperaturen um die 11 Grad.

3. Woche: "Der Anfang ist der Beginn von etwas, was gut funktionieren kann." (Sozialpädagogin aus dem Familienzentrum)

Ein Wochenende mit dauerhaften Regenfällen und starken Sturmböen hat zu zahlreichen Überschwemmungen in Österreich geführt, so dass die neue Woche für viele Österreicherinnen und Österreicher im Homeoffice beginnt – so auch für mich. Der sehr gut funktionierende öffentliche Fern- und Nahverkehr ist noch nicht wieder voll im Betrieb und so stehe ich mit den Kolleginnen aus dem Referat Soziale Arbeit im Kontakt, welche für mich ab Dienstag die Weiterführung der Hospitation in der Regionalstelle 21B im Stadtteil Florisdorf organisieren.

Nach einem morgendlichen Austausch am Dienstag im großzügig gestalteten Pausen- und Besprechungsraum und ersten Begegnungen mit Teammitgliedern bespreche ich mit der Sozialarbeiterin aus dem Fachbereich “Soziale Arbeit mit Familien”, die für mich diese Woche die erste Ansprechpartnerin sein wird, die geplanten Termine für den Tag.

Ich erhalte eine Einführung in die Strukturen der Regionalstelle 21B, die aufgeteilt ist in die Fachbereiche: Familienzentrum, Schulkooperationsteam, Rechtsvertretung, “Soziale Arbeit mit Familie” (vergleichbar mit dem Regional Sozialpädagogischen Dienst – RSD) und “Mobile Arbeit mit Familien” (vergleichbar mit Sozialpädagogischer Familienhilfe nach § 31 SGB VIII).

Der Bereich “Soziale Arbeit mit Familien” bearbeitet die eingehenden Gefährdungsmeldungen in der Regionalstelle und nachfolgende Leistungen, die ggf. erforderlich sind. Dies kann u. a. die Vorgabe sein, ein Kind im Rahmen der Gefährdungsabklärung im Familienzentrum zum medizinischen Check-up vorzustellen, die Einleitung einer Hilfe durch die “Mobile Arbeit mit Familien” oder einer Hilfe in Vollerziehung (vergleichbar mit stationärer Hilfe zur Erziehung – HzE) in einem Krisenzentrum oder einer betreuten WG.

Täglich gibt es im Team “Soziale Arbeit mit Familie” einen Journal-Dienst/Anwesenheitsdienst (AW-Dienst) und einen Co-Dienst. Der Co-Dienst dient als Unterstützung für den Anwesenheitsdienst und kann zusätzlich von Kolleginnen und Kollegen aus dem Team z. B. als zweite Fachkraft bei einem Gespräch hinzugeholt werden oder übernimmt die Betreuung von Kindern, die von Elternteilen zu einem Gespräch mitgebracht werden, aber an diesem nicht teilnehmen sollen.

Der AW-Dienst übernimmt von Montag bis Freitag von 8:00 – 15:30 Uhr somit die Erstbearbeitung neu eingehender Meldungen per Telefon, E-Mail und Fax und bespricht mit dem Co-Dienst das weitere Vorgehen bei akutem Handlungsbedarf. Einmal wöchentlich erfolgt dann eine Fallverteilung der neu eingegangenen Meldungen.

In den Regionalstellen wird unter dem Begriff “Sozialer Dienst” vor allem die Arbeit in den Familienzentren verstanden. Das Angebot richtet sich an (werdende) Eltern zu fast allen Fragen rund um die Geburt und das Familienleben und basiert auf freiwilliger Basis.

Darüber hinaus ist in der Regionalstelle das Angebot “Mobile Arbeit mit Familien” integriert, welches als ambulante Unterstützung der Erziehung (UdE), vergleichbar mit ambulanter Hilfe zur Erziehung (HzE) in Berlin, mit Familien an deren Problemlagen in aufsuchender Form arbeitet – dieses Angebot beruht auf einer Mitwirkungspflicht der Eltern.

Ein wesentlicher Unterschied in der Struktur des Jugendamtes in Wien sind die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe, die fast alle durch die Stadt angeboten werden. Die Abgabe von Hilfen an freie Träger der Jugendhilfe erfolgt selten. Gearbeitet wird in multiprofessionellen Teams mit Fachkräften der Sozialen Arbeit, mit sozialpädagogischen Fachkräften (in Teilen vergleichbar mit Erzieherinnen und Erziehern in Deutschland), Verwaltungsfachkräften sowie juristischen, psychologischen und medizinischen Fachkräften.

Durch meine Hospitation in der Regionalstelle habe ich die Gelegenheit, einen Einblick in die Arbeit der verschiedenen Bereiche (Basisarbeit) zu erhalten.

Am Dienstagnachmittag bietet sich darüber hinaus die Möglichkeit, an einem Gespräch im Krisenzentrum Nußdorf teilzunehmen. Es geht um die Betreuung einer 17-jährigen Jugendlichen, die aufgrund von Autonomiekonflikten nicht mehr zu Hause leben möchte. Der Ablösungsprozess, die unklare Beziehungsgestaltung der Jugendlichen zu ihrem Freund sowie eine ungewollte Schwangerschaft und in Folge dessen ein Schwangerschaftsabbruch haben vermehrt zu Konflikten und einer eskalierenden Situation innerhalb der Familie geführt, die eine Unterbringung der Jugendlichen im Krisenzentrum erforderlich machte.

Im Gespräch wird die Jugendliche auf die Bedeutung der Familie als soziale Ressource hingewiesen und dass eine stationäre Einrichtung der Jugendhilfe bzw. ein Krisenzentrum kein Ersatz dafür sei kann. Den Eltern wird verdeutlicht, dass Jugendliche z. T. von den Eltern unbemerkte Entwicklungsschritte vollziehen und sich vermehrt selbstständig durch das Leben bewegen. Darüber hinaus sollte aktiv der Kontakt zum Freund der Jugendlichen gesucht werden – bisher sei es in der Vergangenheit zur Kontaktvermeidung und zeitweise zum Kontaktverbot durch die Eltern gekommen, was die zunehmenden Konflikte weiter verschärfte.

Im Anschluss an das Gespräch bekomme ich die Gelegenheit, das Krisenzentrum zu besichtigen. Ein dauerhaftes Thema ist auch hier der hohe Bedarf an Krisenplätzen, fehlende räumliche Kapazitäten und fehlendes Fachpersonal. Die Anzahl der Kriseneinrichtungen wurde in den letzten Jahren zwar erweitert, der Bedarf stieg jedoch parallel, so dass die Platzsituation erneut angespannt ist. Die Zielgruppen der Kriseneinrichtungen sind Kinder und Jugendliche von 3 bis 15 Jahren. Ab dem 15. Lebensjahr erfolgt eine stationäre Krisenunterbringung nach Geschlechtern getrennt.

Babys und Kleinkinder von 0 bis 3 Jahren werden hingegen in Krisenpflegefamilien betreut. Der Ausbau von Betreuungsplätzen in Pflegefamilien wurde in der Vergangenheit durch eine gezielte Anwerbungskampagne forciert, führte jedoch nicht zum gewünschten Zuwachs an Pflegefamilien.

Um den steigenden Bedarfen an Krisenunterbringungen und den unterschiedlichen Bedarfen der Zielgruppen gerecht werden zu können, ist derzeit der Aufbau einer neuen Kriseneinrichtung für Kinder von 3 bis 6 Jahren geplant.

Am Mittwoch beginnt der Arbeitstag mit der wöchentlichen Fallverteilung für den Fachbereich “Soziale Arbeit mit Familien”. Unter anderem geht es um eine Mitteilung von der Staatsanwaltschaft hinsichtlich eines straffällig gewordenen Jugendlichen, bei dem der Verdacht einer Radikalisierung gegeben ist. Die Anzeichen dafür sind mit Fotos auf dem Handy des Jugendlichen von Cockpits aus Flugzeugen sowie Arbeitsbereichen vom Wiener Flughafen, zu dem sich der Jugendliche Zutritt verschaffen konnte sowie Fotos von NS-Devotionalien belegt.

Hierzu fällt mir mein Gespräch mit dem Kollegen der Stabstelle Extremismusprävention aus der ersten Woche ein und ich frage mich, ob und welche Maßnahmen in so einem Fall ergriffen werden. Gibt es ein standardisiertes Ablaufverfahren bei Mitteilungen dieser Art?

Die Frage kann mir nicht abschließend beantwortet werden, sodass ich in der letzten Woche meines Aufenthalts noch einmal eine Gelegenheit suchen werde, mit der Stabstelle für Extremismusprävention zu diesen Fragen in den Austausch zu kommen.

Im weiteren Verlauf des Tages habe ich Gelegenheit, mich mit der stellv. Leitung des Fachbereichs “Soziale Arbeit mit Familien” der Regionalstelle 21b auszutauschen. Dadurch bekomme ich noch einmal einen vertiefenden Einblick in die umfangreichen Maßnahmen der Fachkräftebindung für neu eingestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Regionalstellen. Die so genannte Einschulung (Einarbeitung) erfolgt über einen Zeitraum von 1 ½ Jahren. Die Einzuschulenden werden in dieser Zeit durch die stellv. Leitungskraft des Teams eng begleitet. Neben der Arbeit in der Regionalstelle müssen die Einzuschulenden verpflichtend verschiedene Elemente wahrnehmen, u. a. die Willkommenstage sowie ein Trainee-Programm.

Zusätzlich findet einmalig im Rahmen der 1 ½-jährigen Einschulungsphase eine Austauschrunde des Referats Soziale Arbeit namens “Morning Coffee” mit den Einzuschulenden statt; die Teilnahme an diesem Termin ist freiwillig. Hier bekommen die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Gelegenheit, sich hinsichtlich ihrer Erfahrungen im Einschulungsprozess auszutauschen sowie Lob und Verbesserungsvorschläge einzubringen.

Für den Themenbereich Fachkräftebindung erfolgt derzeit durch das Referat Soziale Arbeit der QSO eine Qualitätsentwicklung. Es werden u. a. verbindliche Grundstandards in Form eines Handbuchs erarbeitet, um zukünftig eine einheitliche Einschulung in allen Regionalstellen gewährleisten zu können.

Am Nachmittag nehme ich am Schnittstellentreffen für Kooperationspartnerinnen und -partner, die im Bereich der Sozialen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen in Wien tätig sind, teil. Das Angebot “Care Leaver”-Beratungsgutscheine wird vorgestellt. Es handelt sich um ein Angebot gefördert durch die MA 11 in Zusammenarbeit mit dem Träger SOS Kinderdorf. Junge Erwachsene, die von der stationären Jugendhilfe in die Verselbstständigung entlassen werden, können bis zum 24. Geburtstag im Rahmen einer mobilen Beratung zu fast allen Themen eine Begleitung erhalten, u. a. werden Finanz-Workshops angeboten.

Am Donnerstag erhalte ich die Gelegenheit, das Familienzentrum der Regionalstelle kennenzulernen. Dieses erstreckt sich über zwei Etagen, was die tägliche Begegnung und einen regelmäßigen Austausch unter den Fachkräften, die ein gemeinsames Team bilden, oft erschwert.

Das Familienzentrum ist unterteilt in drei Bereiche: Soziale Arbeit, Sozialpädagogik und Psychologie. Das Angebot der Familienzentren ist generell freiwillig. Jedoch können Zuweisungen durch den Fachbereich “Soziale Arbeit mit Familien” im Rahmen einer Gefährdungsabklärung erfolgen.

Die Fachkräfte der Sozialen Arbeit bieten finanzielle Beratungen, Beratungen bei drohendem Wohnungsverlust sowie Obsorge-/Kontaktrechtsberatungen an. Darüber hinaus wird ein Klinikverbindungsdienst zweimal wöchentlich angeboten. Bei Gefährdungen, die vor Geburt eines Kindes bekannt sind, erhalten die Geburtskliniken der Stadt Wien eine Liste mit den Namen der werdenden Mütter. Die Fachkräfte der Sozialen Arbeit in den Familienzentren werden dann in den meisten Fällen um eine Vorabklärung in der Klinik gebeten.

Die Arbeit im Familienzentrum versteht sich grundsätzlich als präventives Angebot, kann aber im Rahmen von Gefährdungsabschätzungen durch den Fachbereich “Soziale Arbeit mit Familie” hinzugezogen werden. Eltern müssen dann z. B. ein Elterntraining, das im Familienzentrum angeboten wird, nachweislich absolvieren oder Termine in der psychologischen Beratung oder in der medizinisch-sozialpädagogischen Sprechstunde wahrnehmen.

Die Öffnungszeiten im Familienzentrum für Auskunft, Informationen und Beratungen sind Montag, Dienstag und Freitag von 9:00 bis 13:00 Uhr sowie Donnerstag von 9:00 bis 15:30 Uhr; mittwochs ist das Familienzentrum geschlossen. Einmal in der Woche wird eine so genannten Abendberatung durch die Regionalstelle von 15:30 bis 17:30 Uhr angeboten. Während und über die Öffnungszeiten hinausgehend finden Angebote, wie die medizinisch-sozialpädagogische Beratung (erfolgt meist durch Zuweisung im Rahmen einer Gefährdungsabklärung), ein Geburtsvorbereitungskurs durch eine Hebamme, ein Eltern-Kind-Treff sowie ein Online-Kurs für werdende Mütter (Fragen rund um die Geburt) statt.

Die Fachkräfte der Sozialpädagogik in den Familienzentren haben in der Regel eine systemische Zusatzausbildung. Sie organisieren und bieten u. a. die Elterngruppen in den Familienzentren an. Darüber hinaus arbeiten Psychologinnen im Familienzentrum mit den Familien. Ein Therapiehund ist ebenfalls zeitweise vor Ort.

Im Gespräch mit einer Mitarbeiterin aus dem Familienzentrum erfahre ich auch, dass der Begriff “Jugendamt” in Wien so gut wie gar nicht mehr verwendet wird. Es wird von Wiener Kinder- und Jugendhilfe (WKJH) gesprochen – dies kann als eine Maßnahme im Rahmen eines Imagewandels des Jugendamtes verstanden werden. Der Begriff “Jugendamt” ist auch in Wien von negativen Assoziationen geprägt.

  • Familienzentrum I

    Familienzentrum

  • Familienzentrum II

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  • Familienzentrum III

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  • Familienzentrum IV

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Der Freitag beginnt am Morgen mit einem Hausbesuch, den ich begleiten darf. Die Meldung über den Zuzug einer Familie aus Deutschland, die dort zuletzt in einem familiengerichtlichen Verfahren begleitet wurde, erfolgte durch das dortige Jugendamt. Der Kindesvater soll ein dominantes Auftreten und ein Kind aus erster Ehe bei einem Umgangskontakt durch Gewalteinwirkung körperlich verletzt haben. Es wird eine mögliche Kindeswohlgefährdung durch den Kindesvater auch für die vier Kinder aus zweiter Ehe vermutet. Für den Sozialarbeiter, der den Fall übernommen hat, ist es das zweite Gespräch mit den Eltern. Zusätzlich hat ein Gespräch mit dem ältesten Kind in der Schule stattgefunden. In beiden Kontakten, vor allem mit dem Kind, konnten keine Gefährdungsaspekte festgestellt werden. Es soll im Weiteren noch ein medizinischer Check-up der Kinder im Familienzentrum in der medizinisch-sozialpädagogischen Sprechstunde erfolgen. Ein Termin wurde bereits vereinbart. Die Eltern machen deutlich, dass sie sich von den Behörden verfolgt fühlen, zeigen sich dennoch gesprächsbereit. Der Kindesvater sieht sich zudem im deutschen Rechtssystem nach der Trennung von seiner ersten Ehefrau in seiner Rolle benachteiligt und weist die Vorwürfe der körperlichen Misshandlung seiner Tochter von sich. Die Eltern geben an, dass das familiengerichtliche Verfahren in Deutschland auch bereits abgeschlossen sei. Der Sozialarbeiter weist die Eltern darauf hin, dass der Termin im Familienzentrum abschließend erforderlich ist und die Bearbeitung danach voraussichtlich abgeschlossen werden kann.

In der dritten Woche bekomme ich im Rahmen meiner Hospitation mehrmals die Möglichkeit, an meine frühere Tätigkeit im RSD und Kinderschutzteam anzuknüpfen – das weckt Erinnerungen und zeigt, dass sich Sorgen und Anliegen im Laufe der Jahre nicht verändert haben und in Wien ähnlich gelagert sind wie in Berlin. Im Unterschied zu Berliner RSD-Teams wird in den Regionalstellen der WKJH länger und intensiver mit den Familien in der Abklärungsphase gearbeitet. Ich habe den Eindruck, dass die zeitlichen Ressourcen der Sozialen Arbeit stärker auf die direkte Arbeit ausgerichtet sind und dieser mehr Raum und Bedeutung beigemessen wird. Darüber hinaus ermöglicht die Bündelung von Angeboten und Leistungen, die durch die Stadt Wien selbst ausfinanziert und geleistet werden, ein effektiveres Zusammenwirken verschiedener Professionen u. a. im Rahmen von Gefährdungsabklärungen und bietet den Familien eine bessere Orientierung.

4. Woche: "Wien ist eine Migrationsgesellschaft." (Mitarbeiterin der Stabstelle Qualitätssicherung und Organisationsentwicklung – QSO)

Die letzte Hospitationswoche beginnt mit einer Teilnahme an der Veranstaltung “Morning Coffee” – im Rahmen der Maßnahmen zur Fachkräftebindung werden die aktuell Einzuschulenden eingeladen, über ihre Erfahrungen zu sprechen. Es steht ein kleines Buffet zur Verfügung und mit verschiedenen Methoden werden die Teilnehmenden gebeten, den aktuellen Stand ihrer Einschulung sowie mögliche Herausforderungen und Belastungen zu teilen. Die Veranstaltung wird durchgeführt von einer Kollegin aus dem Referat Soziale Arbeit in Zusammenarbeit mit einer Kollegin aus dem Referat Personalentwicklung und Fortbildungszentrum.

Am Nachmittag steht eine Teilnahme an dem Vernetzungstreffen mit dem Projekt “Mobile Beratung Wien – MoBe” auf dem Programm. Die mobile Betreuung von Familien ist ein Angebot von SOS-Kinderdorf im Rahmen der Unterstützung der Erziehung (UdE) der MA 11 – eines von wenigen Angeboten der ambulanten Jugendhilfe (im Vergleich zu Berlin), die von einem freien Träger angeboten wird.

Passend dazu geht es am Dienstag weiter: Ein Kollege, der im Referat Soziale Arbeit für die Steuerung der Platzvergabe im Jugendamt zuständig ist, gibt mir einen Überblick über die unterschiedlichen internen und externen Hilfe- und Unterstützungsformen.
So erfahre ich u. a., dass Wiener Kinder und Jugendliche zu 40 % in eigene stationäre Einrichtungen der Stadt Wien untergebracht werden und 60 % der stationären Hilfen über externen Zukauf über freie Träger der Jugendhilfe erfolgen. Von den im Jahr 2023 insgesamt 2.465 Kindern und Jugendlichen in stationärer Betreuung wurden 15 % im Umland von Wien aufgenommen.

Ein weiteres interessantes Gespräch ergibt sich am nächsten Tag mit der Leitung des Referates Beschwerdemanagement, Forschung und Entwicklung. In der Wiener Kinder- und Jugendhilfe sind im Jahr 2023 insgesamt 226 Beschwerden eingegangen.
Häufig wird von Eltern die neutrale Stelle der Volksanwaltschaft für Beschwerden genutzt. Die Inhalte beziehen sich auf mögliche Verfahrensfehler der Verwaltung und/oder behördliches Versagen. Ggf. kommt es dann im weiteren Verlauf zur fachlichen Weiterentwicklung in Form neuer Qualitätsstandards in den Regionalstellen oder in der Angebotsstruktur.
Im Fachbereich Forschung erfolgt derzeit eine Evaluation des Onboardings zur Fachkräftebindung.
Zuvor hat eine zweijährige Auswertung des Angebotes “Peer Dienste und Familientraining” nach § 29 und § 31 Wiener Kinder- und Jugendhilfegesetz stattgefunden, das die Zielgruppe von zugezogenen Familien mit Migrationshintergrund mit nicht ausreichend österreichischen Sprachkenntnissen hat. Ziel ist die Integration und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durch eine sprach- und kulturvermittelnde Begleitung und Zugang zu Betreuungs- und Versorgungsstrukturen. Im Ergebnis ist dieses Angebot weiter ausbaufähig, aber aufgrund von mangelnden Fachkräften mit Sprachkenntnissen der Zielgruppe wird der Ausbau derzeit erschwert.

An diesem Tag findet am Nachmittag die Vernetzung mit dem freien Träger der Jugendhilfe “Neustart” statt. Es geht um die konzeptionelle Entwicklung des Pilotprojektes “Interventionsteam für strafunmündige Intensivstraftäter:innen”. Der Fokus dieser Arbeit richtet sich auf Jugendliche unter dem 14. Lebensjahr und eine individuelle Betrachtung sowie Bearbeitung der bestehenden Problematik. Ziel soll sein, dass Dritte durch Straftaten der Intensivstraftäter:innen nicht weiter zu Schaden kommen (inkl. Rückfallquote). Das Konzept ist auf die Arbeit mit den Jugendlichen fokussiert. Inwieweit Elternarbeit einen Anteil ausmacht, ist nicht ersichtlich.

Am vorletzten Tag während meines Aufenthalts in Wien habe ich die Möglichkeit, am Fachtag der Wiener Kinder- und Jugendhilfe teilzunehmen. Der Fachtag beschäftigt sich mit dem Thema “Kinder aus alkoholbelasteten Familien”. Mir fällt auf, dass in den verschiedenen Vorträgen wiederholt erwähnt wird, dass nicht alle gynäkologischen Praxen schwangere Frauen auf den kompletten Verzicht von Alkohol hinwiesen. Was für mich die Frage aufwirft, warum im Jahr 2024 nicht vollumfänglich über die Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft aufgeklärt wird. Einer der Vorträge mit dem Titel “Frauen sind anders süchtig” von Frau Dr.in Barbara Schreder-Gegenhuber fokussiert sich auf Alkoholkonsum bei Frauen. So erfahren die Teilnehmenden, dass Frauen aus funktionalen Gründen Alkohol trinken (Substanz, die unauffällig konsumiert wird), z. B. aus Anspruch auf Teilhabe an männlichen Privilegien, Männer hingegen aus hedonistischen Gründen, als Kompensationsmittel gegenüber einem Leistungsanspruch oder als Linderungsmittel traditioneller Männlichkeitsbilder zur Abschottung von Emotionen.
Im Verlauf des Fachtages stellt sich heraus, dass Unterstützungsleistungen und geeignete Hilfen für Kinder aus suchtbelasteten Familien in Wien noch ausbaufähig sind. Suchterkrankungen, speziell die Alkoholsuchterkrankung, ist weiterhin ein gesellschaftliches Tabuthema – das Nervengift Alkohol gehört zum gesellschaftlichen Leben dazu. In Wien – eine Großstadt, in der Alkohol leicht verfügbar ist – sind im Jahr 2024 rund 100.000 Menschen alkoholkrank, 280.000 Menschen haben ein problematisches Konsumverhalten. Bisherige Hilfsangebote sind in vielen Fällen stark auf männliches Suchtverhalten ausgerichtet, das Thema Suchterkrankung bei Frauen benötigt andere Zugänge. Ebenso die Arbeit mit Kindern aus suchtbelasteten Familien, die eine höhere Anfälligkeit für Suchterkrankungen im späteren Leben aufzeigen.

Der letzte Tag meiner Zeit in Wien beginnt mit einem Abschlussgespräch einiger Teilnehmenden aus dem Programm “LoGo!Europe” mit Herrn Dr. Wimmer. Die Rückmeldungen zum Aufenthalt sind durchweg positiv. Es zeigen sich trotz ähnlicher Herausforderungen auch in anderen Magistratsabteilungen im Vergleich zu den Berliner Strukturen und Schwerpunktsetzungen starke Unterschiede. Die Erfahrungen und Erkenntnisse der vergangenen vier Wochen sind dahingehend eine Bereicherung für die Tätigkeit der einzelnen Teilnehmenden in Berlin.