An vielen Stellen in Charlottenburg-Wilmersdorf stehen Autos dicht an dicht am Straßenrand – gern auch darüber hinaus. Und das, obwohl ca. 60% der Autos maximal einmal die Woche bewegt werden.
Gleichzeitig ist Berlin die “Sharing-Hauptstadt” Europas. Nirgendwo sonst stehen so viele Verkehrsangebote ohne das eigene Auto zur Nutzung zur Verfügung wie hier – und dabei ersetzt ein angebotenes Carsharing-Auto mittelfristig zwischen drei und 10 Privat-PKW, weitere (aber nicht so gut wie Carsharing wissenschaftlich untersuchte) Ersetzungseffekte dürften durch die anderen Angebote hinzukommen. Um mehr Einwohnerinnen und Einwohner dazu zu motivieren, sich von Ihrem PKW zu trennen, führte das Bezirksamt die Aktion “Sommerflotte” durch:
Autobesitzerinnen und Autobesitzer in Charlottenburg-Wilmersdorf konnten kostenlos die Angebote von 19 Mobilitätsanbietern nutzen, wenn sie ihren Privatwagen im Rahmen der Aktion „SOMMERFLOTTE 2019“ von Juni bis September für einen Monat nachweislich nicht benutzten.
Für die Aktion bekamen 50 Anwohnerinnen und Anwohner ein dickes Heft mit Gutscheinen für Carsharing von car2go (ShareNow), DriveNow (ShareNow), MILES und WeShare, Drivy, Flinkster, greenwheels, Oply, stadtmobil und UBEEQO , CleverShuttle (Fahrdienst mit emissionsfreien Autos, bei dem man sich Fahrten mit anderen Fahrgästen teilt), eRollersharing (Elektro-Motorroller) von coup und emmy, Bikesharing von Distribute (Transporträder), Donkey Republic, fLotte Berlin (Transporträder), Mobike und Deezer nextbike – und der ÖPNV war mit der BVG auch wieder mit dabei.
Anstatt das eigene Auto wie in der Aktion 2018 in einer bewachten Garage am Flughafen BER abzustellen, mussten in diesem Jahr nur die Schlüssel und ein Foto des Kilometerstandes des privaten Autos beim Projekt NEUE MOBILITÄT BERLIN abgegeben werden. Nach einer Einführungsveranstaltung und einer online durchgeführten Mobilitätsbefragung konnte es losgehen.
Wenn die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer nach ihrem SOMMERFLOTTE-Monat ihr Fahrzeug verkauften oder abmeldeten, kann ein Carsharing-Parkplatz in unmittelbarer Nähe ihres Wohnhauses angelegt werden.
Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, Oliver Schruoffeneger:
“Berlin ist mittlerweile so gut mit attraktiven Mobilitätsangeboten ausgestattet, dass ein Großteil der privaten PKWs in der Innenstadt problemlos dadurch ersetzt werden könnten. Den Raum, den wir damit gewinnen, können wir für weitere Maßnahmen zur Steigerung der urbanen Lebensqualität nutzen.”