Masernviren werden durch die Luft übertragen. Bei nicht geschützten Personen ist die Über-tragungswahrscheinlichkeit fast 100 Prozent. Die Ansteckungsfähigkeit besteht bereits 5 Tage vor bis etwa 4 Tage nach dem Hautausschlag. Vom Zeitpunkt der Ansteckung verge-hen gewöhnlich 8–10 Tage bis zum Beginn des katarrhalischen Stadiums mit grippeähnlichen Symptomen, 14 Tage bis zum Ausbruch des Exanthems (Hautausschlag); bis zu 18 Tage bis zum Fieberbeginn sind möglich.
Die Erkrankung beginnt mit Fieber, Entzündung der Augen (Konjunktivitis), Schnupfen, Husten und einem geröteten Gaumen und Rachen (Enanthem). Nach wenigen Tagen entsteht ein Hautausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Flecken (Exanthem), der oft hinter den Ohren beginnt. Häufig werden auch sogenannte Koplick-Flecken (weiße Flecken an der Mundschleimhaut) beobachtet, die typisch für Masern sind. Als Komplikationen werden Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, Durchfälle sowie eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) beobachtet. Diese Enzephalitis beginnt meist wenige Tage nach dem Ausschlag mit erneutem Fieber, Kopfschmerzen und Benommenheit bis hin zum Koma. Bei den in Deutschland gemeldeten Fällen werden auf 1.000 Erkrankungsfälle ca. 1 – 2 Enzephalitiden registriert. Auch Todesfälle können auftreten. Diese sind zumeist auf Lungenentzündungen im Kindesalter oder Enzephalitiden im Erwachsenenalter zurückzuführen. Als sehr seltene Komplikation kann eine
subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE = bindegewebiger Umbau der Gehirnstrukturen) auftreten, die erst nach Jahren Beschwerden verursacht und immer zum Tode führt. Wenn Erwachsene als Kind an Masern erkrankt waren, haben sie auch ohne eine Impfung einen Immunschutz gegen Masern, der sie lebenslang vor der Erkrankung schützt.