Alfred Cussel, der Zementprüfer in der Bauaufsicht war, aber schon 1933 seinen Arbeitsplatz aufgeben musste, ist am 14. April 1941 an einer Lungenkrankheit gestorben. Er wohnte damals in der Nestorstraße 7, wie eine Bescheinigung des Jüdischen Friedhofs Weißensee ausweist. Im Jüdischen Adressbuch 1931 war Alfred Cussel in der Rubensstraße 97 in Friedenau eingetragen gewesen.
Zeitweise war Erna Cussel in der Seesener Straße 50 gemeldet und zwar als Untermieterin bei der Witwe Betty Mendelsohn, geboren am 5. August 1888 in Karlsbad, die am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert wurde. Von hier wurde Erna Cussel zunächst in die Sammelstelle in der Synagoge Levetzowstraße 7-8 verschleppt und am 14. November 1941 mit etwa 1000 Menschen vom Berliner Bahnhof Grunewald nach Minsk deportiert, wo der Zug nach vier Tagen ankam und sie ums Leben gebracht worden ist.
Text: Helmut Lölhöffel aufgrund schriftlicher Informationen der Enkelin Colin Cussel (Australien)