HIER WOHNTE
WALTER CIBULSKI
JG. 1901
DEPORTIERT 29.10.1941
LODZ / LITZMANNSTADT
CHELMNO / KULMHOF
ERMORDET 4.5.1942
In der nationalsozialistischen Todesmaschinerie wurde am 4. Mai 1942 die Familie Cibulski – Vater, Mutter, Sohn und Tochter – ausgelöscht.
Walter Cibulski wurde am 28. Februar 1901 in Harburg bei Hamburg geboren. Seine Eltern heißen Gustav Cibulski und Rosa geb. Markus. Verheiratet war er mit Martha Cibulski geb. Wolf, die am 2. Februar 1909 in Wilhelmshaven geboren wurde. Ihr Sohn Heinz Cibulski kam am 13. Januar 1932 in Hamburg zur Welt. Nach dem Umzug der Familie in die Reichshauptstadt, wo er sich eine günstigere berufliche Aussicht erträumte, folgte die Tochter Edith Esther Cibulski, die am 1. September 1934 in Berlin geboren wurde. Von 1934 an war Walter Cibulski als Kaufmann in der Trendelenburgstaße 16 verzeichnet, wo er mit Frau und Kindern bis zur Deportation lebte.
Ende Oktober 1941, als die planmäßigen Judendeportationen begonnen hatten, wurden alle vier in die für diesen Zweck missbrauchte Synagoge Levetzowstraße 7-8 transportiert, wo sie sich für die Deportation registrieren lassen und „Vermögenserklärungen“ abzuliefern hatten. Jedoch war bei Cibulskis nicht viel zu holen, denn mit gerade einmal 40 Jahren hatten sie keine Reichtümer erwerben können und das wenige, was sie besaßen, war ihnen größtenteils genommen worden. Die beiden Kinder durften keine öffentlichen Schulen besuchen.
Mit etwa 1030 Menschen wurden die vier Cibulskis in einem Reichsbahn-Zug am 29. Oktober 1941 vom Bahnhof Grunewald ins Ghetto der polnischen Stadt Lodz, die von den Nationalsozialisten, die damals Polen besetzt hatten, in Litzmannstadt umbenannt worden war. Die Familie wurde am 4. Mai ins nahe Chelmno (Kulmhof) gefahren und dort ermordet.
Ein Neffe Walter Cibulskis, Gerhard Falk aus Buffalo (USA), hat 1979 zum Gedenken an seinen Onkel, dessen Frau und die Kinder Gedenkblätter in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hinterlegt.
Zusammenstellung: Helmut Lölhöffel