Stolpersteine Niebuhrstraße 77

Hauseingang Niebuhrstr. 77

Hauseingang Niebuhrstr. 77

Drei Stolpersteine für die Familie Morberger-Räuscher-Heimann wurden am 9.6.2009 verlegt. Die Stolpersteine für die Familie Domkiewicz wurden am 19.5.2015 verlegt. Sie sind von Günther, Gerd und Matthias von Wysocki, den beiden Söhnen und dem Enkelsohn aus der ersten Ehe von Edith Domkiewicz, gespendet worden.

In diesem Haus wohnten in den Jahren um 1940 mindestens 21 jüdische Menschen. Es gehörte den Gebrüdern Mahler, die im Adressbuch 1939 als im „Ausland“ lebend eingetragen waren.

Stolperstein für Caroline Morberger

Stolperstein für Caroline Morberger

HIER WOHNTE
CAROLINE
MORBERGER
GEB. HIRSCHLER
JG. 1866
DEPORTIERT 28.3.1942
ERMORDET IN
PIASKI

Caroline Morberger, geboren am 26. Januar 1868 in Preßburg (Bratislava), wohnte mit ihren Töchtern Risa Räuscher geb. Morberger, geboren am 5. Oktober 1886 in Wien, und Antonie Heimann geb. Morberger, am 29. Oktober 1890 in Wien geboren, zusammen in der Niebuhrstraße 77. Die Wohnung war, wie dem Melderegister von 1939 zu entnehmen ist, von Antonie Heimann gemietet, sie stand auch im Adressbuch. Alle drei sind im März 1942 in die als Sammellager missbrauchte Synagoge an der Levetzowstraße verschleppt worden. Am 28. März 1942 wurden sie in das Ghetto Piaski im Osten Polens in der Region Lublin deportiert und vermutlich in der Nähe in Belzec ermordet.

Text: Stolpersteine-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf

Stolperstein für Antonie Heimann

Stolperstein für Antonie Heimann

HIER WOHNTE
ANTONIE HEIMANN
GEB. MORBERGER
LG. 1890
DEPORTIERT 28.3.1942
ERMORDET IN
PIASKI

Antonie Heimann, geborene Morberger am 29.10.1890 in Wien, wurde am 28.03.1942 nach Piaski deportiert und ermordet.

Stolperstein für Risa Räuscher

Stolperstein für Risa Räuscher

HIER WOHNTE
RISA RÄUSCHER
GEB. MORBERGER
JG. 1886
DEPORTIERT 28.3.1942
ERMORDET IN
PIASKI

Stolperstein Victor Domkiewicz

HIER WOHNTE
VICTOR DOMKIEWICZ
JG. 1886
DEPORTIERT 26.2.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Victor Domkiewicz wurde am 11. Juli 1886 in Berlin geboren. Er war Kunsttischler und zuletzt bei der Firma Wieland-Möbel in der Potsdamer Straße beschäftigt. Edith Domkiewicz geb. Frank wurde am 1. März 1907 in Berlin geboren. Sie erlernte nach der Trennung von Georg von Wysocki, mit dem sie in erster Ehe verheiratet gewesen war, den Beruf der Masseurin im Jüdischen Krankenhaus zu Berlin.

Edith Domkiewicz geb. Frank und Georg von Wysocki hatten zwei Söhne: Günther und Gerd. Sie trennten sich jedoch um 1936. Die Söhne wuchsen beim Vater in der Nähe von Potsdam auf, wo zwei Halbschwestern zur Welt kamen. Die Brüder hatten keinen Kontakt zu ihrer Mutter mehr.

Sie heiratete etwa 1940 Victor Domkiewicz und bekam ein Töchterchen. Hannelore Domkiewicz ist am 21. Mai 1942 ebenfalls in Berlin geboren. Wie alle weiblichen jüdischen Säuglinge wurde sie von den Nationalsozialisten als „Tana“ registriert. Die Familie wohnte zuletzt in der Niebuhrstraße 77.

Alle drei wurden vom Bahnhof Grunewald am 26. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Hannelore war erst acht Monate alt.

Text: Günther von Wysocki

Stolperstein Edith Domkiewicz

HIER WOHNTE
EDITH DOMKIEWICZ
GEB. FRANK
JG. 1907
DEPORTIERT 26.2.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Stolperstein Tana Hannelore Domkiewicz

HIER WOHNTE
TANA HANNELORE
DOMKIEWICZ
JG. 1942
DEPORTIERT 26.2.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ