HIER WOHNTE
RESI LILIENTHAL
GEB. HIRSCH
JG. 1901
DEPORTIERT 23.6.1942
MINSK
ERMORDET IN
MALY TROSTINEC
Resi Lilienthal wurde am 5. Juli 1901 als Tochter von Max und Irene Hirsch in Berlin geboren. Sie war das dritte von vier Kindern und ihre einzige Tochter. Resi heiratete Arthur Lilienthal am 31. Januar 1937. Die Hochzeit fand im Berliner Haus ihrer Eltern statt. Man kann sich nur vorstellen, wie schwierig und turbulent diese Zeit war. Es muss ein großes Maß an Vertrauen und Liebe erfordert haben, um in dieser Zeit eine Ehe einzugehen. Resi arbeitete unermüdlich an der Seite ihres geliebten Mannes in der Reichsvertretung der Juden in Deutschland – von zunehmenden Einschränkungen und Bedrängnis betroffen. Sie wurde mit ihm zusammen am 23.Juni 1942 unter schrecklichsten Bedingungen nach Minsk deportiert und dann in der Todesstätte Maly Trostinec ermordet.
Aus dem Text, den Susan Tova Mann Hirsch anlässlich der Stolpersteinverlegung im Juni 2022 für die Tante und den Onkel ihres Mannes Clive Yechiel Hirsch vorlas: „Obwohl sich mein Schwiegervater Kurt Hirsch kurz vor seinem Tod die Zeit nahm, seine Erinnerungen schriftlich festzuhalten, erwähnte er seine Schwester Resi nur kurz, als er seine Bar-Mizwa beschrieb, die 1911 in Berlin stattfand. Er nannte ihren hebräischen/jüdischen Namen, der Rochel – Baila lautete. Leider hat mir mein Mann erzählt, dass sein Vater nie über seine Schwester Resi gesprochen hat, es war einfach zu schmerzhaft für ihn.
Um Resi und Arthur Lilienthal zu ehren, ein Paar, das zusammen liebte, zusammen arbeitete und leider auch zusammen starb, sollten wir alles tun, was wir können, um Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz, die es in unserer Welt immer noch gibt, zu identifizieren, wahrzunehmen und wenn möglich zu beseitigen. Dank dieser Stolpersteine sind Arthur und Resi seit heute wieder in ihrer geliebten Stadt Berlin vereint. Möge ihr Andenken immer ein Segen sein.”