Wohnen ist ein zu ernstes Thema, als dass man es Politikern überlassen sollte, die einen Vier- oder Fünfjahres-Denkhorizont haben. Die gleichen Leute, die heute Enteignung skandieren, haben dieselben, identischen Wohnungen der GSW 2003/04 im Paket (65.000 Wohnungen) unbekümmert an Hedgefonds verscherbelt. Es waren die Linken und die SPD. Diese Wohnungen sind später bei der „Deutsche Wohnen“ gelandet.
Schon 1981 haben Bürgerinitiativen erkannt „Wohnen darf nicht länger Ware sein“; was später dann zur Altbau-IBA unter Prof. Hämer führte; ein Umdenken hin zur Sanierung des Altbaubestandes war die Folge. Das Problemfeld Wohnungsmarkt war also 2003 nicht neu, dennoch wurde verkauft. Wohnen ist ein elementares, nicht surrogierbares Gut. Der Staat steht in der Verantwortung, ordnungspolitisch einzugreifen, wenn der Wohnungsmarkt kollabiert, weil die Angebotsseite des Marktes fehlt.
Bauen soll die wachsende Angebotslücke, die durch unkontrollierte Migration verschärft wird, schließen. Heute geplante Wohnungen stehen dem Markt erst in ca. 5 Jahren zur Verfügung, deshalb sind ordnungspolitische Maßnahmen (Milieuschutz, Mietendeckelung) umgehend einzusetzen, um die Bestandsmieter zwischenzeitlich wirksam zu schützen. Enteignung gehört nicht dazu.
H. Asbeck