Arbeiterviertel im französischen Sektor

Pressemitteilung vom 09.09.2024

BAB-Reihe „Mein Kiez“ geht im September im Wedding weiter

Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB) setzt seine Reihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“ im September im Wedding fort. Dazu veranstaltet der BAB ein Kiezgespräch in Kooperation mit dem Mitte Museum sowie mehrere Kiezspaziergänge.

Beim Kiezgespräch am Donnerstag, 19. September 2024, 18 Uhr, im Centre Français de Berlin, wird zunächst der Kurzfilm „Berliner Straßen heute – Müllerstraße“ von 1964 gezeigt, produziert vom Sender Freies Berlin (SFB). Die Berliner Abendschau hatte damals eine Sendereihe entwickelt, bei der Reporter Alexander von Bentheim durch bekannte Straßen West-Berlins mit dem Auto fuhr und die dortigen Neubauten und aktuellen Bauprojekte erklärte. Die Filme richteten sich explizit an die Menschen in der DDR, um ihnen die Veränderungen im West-Berliner Stadtbild seit dem Mauerbau zu zeigen.

Im Anschluss an den Film steht beim Kiezgespräch die Frage im Mittelpunkt, wie sich Mauerbau und Teilung auf den Wedding ausgewirkt haben. Dabei geht es unter anderem um den Niedergang des Industriestandorts, um den Einfluss der französischen Alliierten auf das Leben im Kiez und um die Weddinger Sicht auf die Friedliche Revolution in der DDR im Herbst 1989. Es diskutieren Bernd Schimmler, Bezirksstadtrat a. D. und Vorsitzender des Weddinger Heimatvereins, und Uta Birkemeyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Alliiertenmuseums und Expertin für die Geschichte der französischen Besatzungsmacht in Berlin. Moderiert wird das Gespräch von Nathan Friedenberg, Leiter des Mitte Museums.

Ergänzend zum Kiezgespräch bietet der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte am 17., 19. und 21. September 2024 Kiez-Spaziergänge mit dem Titel „Arbeit und Armut“ an. Interessierte können mit dem Stadt- und Kulturhistoriker Tim Köhler die Industrie- und Sozialgeschichte des Ortsteils Wedding erkunden. Die Teilnahme ist kostenlos, die Plätze sind allerdings begrenzt. Daher ist eine Anmeldung unter veranstaltungen@aufarbeitung-berlin.de unbedingt erforderlich.