Trauer um Rainer Buchwald

Rainer Buchwald, 1950 - 2021

Rainer Buchwald, 1950 - 2021

Berlins stellvertretender Landesvorsitzender der Vereinigung der Opfer des Stalinismus verstorben

Rainer Buchwald, seit 2010 stellvertretender Berliner Landesvorsitzender der VOS und von 2015 bis Mai 2021 stellvertretender Bundesvorsitzender und Schatzmeister der Vereinigung, ist am 15. Dezember 2021 im Alter von 71 Jahren in Berlin nach langer schwerer Krankheit gestorben.

Buchwald, 1950 im Berliner Arbeiterbezirk Berlin-Friedrichhain geboren, wurde bereits als Kind in ein so genanntes Spezialkinderheim eingewiesen, weil er sich den Vorgaben des sozialistischen Erziehungswesens nicht beugen wollte. Später kam er deswegen in Jugendwerkhöfe, sowie Erziehungs- und Arbeitslager. Er wurde mehrfach verhaftet und war im Oktober 1967 und im Oktober 1973 im Untersuchungsgefängnis in der Keibelstraße inhaftiert. Im Jahr 1974 erfolgte eine Verurteilung wegen versuchter Republikflucht, in deren Folge er schließlich in die berüchtigte Strafanstalt Bautzen I kam. Ab 1993 wurde Buchwald in mehreren Verfahren nach den SED-Unrechtsbereinigungsgesetzen rehabilitiert. 2009 trat er in die VOS ein und hatte nachfolgend verschiedene Funktionen inne.

Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur trauert um einen engagierten Mitstreiter, dem es wichtig war, die Erinnerung an die Verhältnisse in der Diktatur wach zu halten und als Zeitzeuge die Aufklärung über die Diktatur zu befördern. Bis zuletzt setzte sich Rainer Buchwald für die Belange der Opfer der SED-Diktatur ein. Er engagierte sich insbesondere für die Aufarbeitung und Entschädigung des an DDR-Heimkindern begangenen Unrechts.