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Berlin hat erstmals nach vielen Jahren wieder die 5.000er-Marke bei den Bewilligungen für den Bau von Sozialwohnungen erreicht.
Im Jahr 2024 seien die Anträge für fast 5.100 Wohnungen bewilligt worden, sagte Bausenator Christian Gaebler der Deutschen Presse-Agentur. Im Jahr davor waren es 3.492 und 2022 sogar nur 1.935.
«Das liegt auch an den wirtschaftlichen Rahmenbedingen und daran, dass mehr Leute aus der Wohnungswirtschaft die Förderung in Anspruch nehmen, die vorher gesagt hätten, wir wollen keine preisgebundenen Wohnungen haben», erklärte Gaebler. «Wir profitieren von dieser Entwicklung in doppelter Hinsicht: In der Regel geben die privaten Unternehmen die preisgebundenen Wohnungen später an städtische Wohnungsgesellschaften ab», so der SPD-Politiker. «Das heißt, wir haben erstens mehr Sozialwohnungen und zweitens auch mehr Wohnungen bei städtischen Gesellschaften, an die wir sonst gar nicht rangekommen wären.»
Man müsse sehen, wie sich das in der Zukunft entwickelt. «Wir werden auch schauen müssen, was wir machen, wenn wir mehr Anträge haben als uns Fördermittel zur Verfügung stehen», sagte Gaebler. «Das ist noch nicht der Fall, aber wenn der Trend so weitergeht, kann das in den nächsten Jahren passieren. Dann stellt sich die Frage, wo wir die Prioritäten setzen.» «Wir wollen natürlich möglichst viele Wohnungen realisieren. Das heißt, wir müssten dann mehr Projekte fördern mit einem geringeren Anteil von Sozialwohnungen», erklärte der Senator. «Andererseits ist es gerade für die städtischen Gesellschaften mit relativ engen Mietvorgaben wichtig, auch gelegentlich mehr als 50 Prozent realisieren zu können.» Das müsse man dann abwägen.
Berlin ist angesichts zunehmenden Wohnungsmangels 2014 wieder in die Förderung des sozialen Wohnungsbaus eingestiegen. Die Zahl der bewilligten Anträge aus 2024 ist seitdem die höchste. Der schwarz-rote Senat hat sich jährlich 5.000 Wohnungen als Ziel gesetzt, um den Wegfall von Sozialwohnungen nach Auslaufen der Sozialbindung auszugleichen. Berlin hatte Ende 2023 noch 99.849 Sozialwohnungen, im Jahr davor waren es 104.757. Die Zahl ist in den vergangenen 25 Jahren rapide zurückgegangen, die Mieten sind gleichzeitig deutlich gestiegen. Die Sozialbindung ist in Berlin auf 30 Jahre begrenzt.
Bauherren bekommen eine staatliche Förderung, wenn sie Sozialwohnungen schaffen. Sie müssen den Wohnraum in Berlin dann zu einer Miete von 6,50 Euro bis 11,5 pro Quadratmeter anbieten. Nach den Daten der Investitionsbank Berlin (IBB) wurden von 2014 bis 2023 21.064 geförderte Wohnungen bewilligt und davon bis Ende 2023 insgesamt 12.407 fertiggestellt. Für 2023 lag das bewilligte Fördervolumen bei 717 Millionen Euro. Die Daten für 2024 liegen noch nicht vor.