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Berlin ruft zum Wassersparen auf: Neue Wasserwerke geplant

  • Berlins Umweltsenatorin besucht Wasserwerk Tegel

    Wasser steht in der Filterhalle im Wasserwerk Tegel.

  • Jarasch besucht Wasserwerk Tegel

    Bettina Jarasch (r, Bündnis 90/Die Grünen), Berliner Senatorin für Umwelt, Verkehr, Klima- und Verbraucherschutz, und Frank Bruckmann, Vorstandschef und Finanzvorstand der Berliner Wasserbetriebe, halten bei einem Rundgang im Wasserwerk Tegel im Rohrkeller Gläser mit unterschiedlichen Wassern in der Hand.

Angesichts zunehmender Trockenheit und Hitze ruft der Senat die Menschen in Berlin zum Wassersparen auf. «Berlin wird seit über 100 Jahren vom eigenen Grundwasser versorgt, und wir werden etwas dafür tun müssen, dass es so bleibt», sagte Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) am Mittwoch.

Gärten sollten wegen der Verdunstung nicht tagsüber gewässert und Pools abgedeckt werden. Spülwasser ohne Seife könne zum Gießen genutzt werden, kurze Duschen seien besser als Wannenbäder. Verbote seien bislang nicht vorgesehen, sagte Jarasch. Als letztes Mittel seien sie aber denkbar. «Da prüfen wir gerade, ob das reicht, was wir an gesetzlichen Möglichkeiten haben.»

Weniger Wasser durch Klimawandel erwartet

Ein Teil der Berliner nutzt das Wasser schon bewusster, wie die Wasserbetriebe aus ihren Daten folgern. Sie gehen davon aus, dass mit Hilfe von Zeitschaltuhren mehr Gärten nachts bewässert werden. Die Zeiten seien vorbei, in denen zu mehr Wasserverbrauch aufgerufen wurde, damit ausreichend die Leitungen gespült werden, sagte Jarasch. Der Senat geht davon aus, dass Berlin durch den Klimawandel künftig weniger Wasser haben wird. Außerdem leben mehr Menschen in der Region als früher.

«Masterplan Wasser» als Zukunftsstrategie der Berliner Wasserwirtschaft

Die Landesregierung will deshalb in Kürze Details eines «Masterplans Wasser» veröffentlichen. Danach werden voraussichtlich zwei neue Wasserwerke zusätzlich zu den jetzt neun Standorten gebaut werden - in Jungfernheide und in Johannisthal. Klärwerke sollen zusätzliche Reinigungsstufen erhalten. Die Wasserpreise bleiben mindestens 2023 aber noch stabil, wie Wasserbetriebe-Chef Frank Bruckmann bei einem Besuch Jaraschs im Wasserwerk Tegel sagte. «Aber irgendwann werden wir die Preise für Wasser und Abwasser moderat erhöhen müssen.»

Autor:in: dpa
Veröffentlichung: 18. August 2022
Letzte Aktualisierung: 18. August 2022

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