Die Eröffnung des Admiralspalastes mit der Dreigroschenoper stand auf des Messers Schneide, da es bis zuletzt Bauverzögerungen gab und die Bauabnahme erst drei Tage vor der Premiere anberaumt war. Erst einen Tag vor der Premiere funktionierten die Entrauchungsanlage und die Lautsprecher. Die Bauaufsicht hat gerade noch rechtzeitig grünes Licht erteilt, aber es gibt noch einiges zu tun, bis der Palast wieder im alten Glanz leuchtet. Nicht nur am eigentlichen Theater wird noch gebaut. Ebenfalls noch nicht abgeschlossen sind die Bauarbeiten am „Admiralspalast Club“, dem „Admiralspalast Grand Café“, den Galerie- und Konzerträumen „Foyer 101“ und dem „Admiralsbad“. Das Bad soll mit eigener Solequelle gespeist werden und an die 1920er Jahre anknüpfen, originale Mosaiken sind noch vorhanden.
Bereits 1873 wurde das „Admiralsgartenbad“ eröffnet, nachdem bei Bauarbeiten zufällig auf eine Solequelle gestoßen wurde. Aber woher hatte das Bad seinen Namen? Nachzulesen ist, dass an diesem Ort zuvor ein Biergarten stand, der den Namen „Zum Admirals-Garten“ trug. In der näheren Umgebung wohnten damals viele Angehörige der Marine. Es folgte 1889 der Ausbau zu einer dreigeschossigen Badeanstalt, die die modernste in Europa wurde. Aber die Beliebtheit des Bades hielt nicht lange an und so wurde das Gebäude 1910 abgerissen und stattdessen eine Eislaufarena im pompejanischen Stil erbaut. Ein Stockwerk höher wurden aber erneut Bäder gebaut, die bis nach dem Krieg genutzt wurden. 1912 kostete der Eintritt ins Bad für die Damen 50 Pfennig und 1,50 Mark für die Herren. Kurze Zeit später, 1922, erfolgte der Umbau zum „Weltvarieté“ im Art-déco-Stil, insgesamt bot das Theater Platz für 1.065 Zuschauer. Im Berlin der 1920er Jahre war der Admiralspalast ein großer
Vergnügungspalast und bot neben Varietés und Operetten ein Luxus-Dampfbad mit Sauna sowie ein Casino, vier Kegelbahnen und ein Lichtspieltheater. Die Revue „Drunter und drüber“ wurde 1923 im Admiralspalast uraufgeführt. Und vor allem ein Lied aus diesem Stück erfreute sich großer Beliebtheit: „Solang noch Untern Linden die alten Bäume blühn, kann nichts uns überwinden, Berlin bleibt doch Berlin“. Ab 1930 wurden seltener Revuen und immer häufiger Operetten gespielt, mit Gitta Alpar, Theo Lingen und Käthe Dorsch. Hier spielte und sang Fritzi Massary bis zu ihrer Emigration.