Mehr Plätze für Kinder und Jugendliche mit erhöhtem Hilfebedarf: Land Berlin startet bundesweit einmaliges Platzausbauprogramm

Pressemitteilung vom 02.05.2024

Mit einem bundesweit einmaligen Platzausbauprogramm für die stationäre Kinder- und Jugendhilfe geht Berlin neue Wege. Aufgrund akut gestiegenen Platzbedarfes sollen damit kurzfristig neue Plätze für Kinder und Jugendliche entstehen. Dabei werden Träger der Jugendhilfe sowie der Eingliederungshilfe bei der Schaffung neuer Plätze bereits im Vorfeld finanziell unterstützt.
Grund des gestiegenen Platzbedarfes sind u. a. die hohe Anzahl ankommender unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge und eine deutliche Zunahme junger Menschen mit komplexen und langanhaltenden Krisenlagen. Zeitgleich sorgt der bundesweite Fachkräftemangel für eine angespannte Situation in stationären Gruppenangeboten und stellt Träger vor große Herausforderungen bei der Personalakquise und der Personalqualifizierung.

Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Berlin geht mit diesem Platzausbauprogramm bundesweit einen einzigartigen Weg, um Kindern und Jugendlichen in akuten Krisensituationen schnell einen passenden Betreuungsplatz anzubieten. In diesem Doppelhaushalt stärken wir den Platzausbau um 5 Millionen Euro. Die Krisen der letzten Jahre haben psychische Erkrankungen und Unterstützungsbedarfe auch bei Kindern in die Höhe schnellen lassen, so dass es zwingend notwendig ist, schnell zu handeln.“

Beim Platzausbauprogramm soll vor allem der Platzbedarf an den Schnittstellen von Jugendhilfe, Eingliederungshilfe und Kinder- bzw. Jugendpsychiatrie berücksichtigt werden. Mit Mitteln für bauliche Maßnahmen bzw. Renovierungen oder für die Erstausstattung wie Möblierung wird bereits vor der Belegung für finanzielle Sicherheit gesorgt. Neben zusätzlichen Geldern für Personalakquise sorgt eine einmalige finanzielle Starthilfe für Planungssicherheit.

Das Platzausbauprogramm wurde im April 2024 gemeinsam mit der LIGA der Wohlfahrtsverbände auf einer Trägerversammlung vor 330 Vertreterinnen und Vertretern der Jugendhilfe vorgestellt und fand großes Interesse der Fachvertretungen.