Das zentrale Werk der Ausstellung ist der aus vier großformatigen, abstrakten Bildern bestehende Zyklus «Birkenau» aus dem Jahr 2014. Der Zyklus ist das Ergebnis einer langen und tiefen Auseinandersetzung von Gerhard Richter mit dem Holocaust und dessen Darstellbarkeit. Grundlage der Werke sind vier Fotografien aus dem KZ Auschwitz-Birkenau, die der Künstler auf die vier Leinwände übertragen hat, um sie dann nach und nach zu übermalen. Mit jeder Farbschicht verschwand die gemalte fotografische Vorlage etwas mehr, bis sie schließlich nicht mehr sichtbar war. Zu dem Werk gehört auch ein großer, vierteiliger Spiegel, der gegenüber den vier Birkenau-Bildern platziert ist und so eine weitere Ebene der Reflexion erzeugt.
Neben dem Birkenau-Zyklus werden in der Richter-Ausstellung «100 Werke für Berlin» knapp 90 weitere Arbeiten des Künstlers aus mehreren Schaffensphasen zu sehen sein, die ebenfalls Teil der Dauerleihgabe sind, darunter «Besetztes Haus», «6 Stehende Scheiben» und «4.900 Farben». Ein großes Konvolut umfasst ferner Arbeiten aus der eindrucksvollen Werkgruppe der übermalten Fotos.